Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

23.05.2023 10:07:00

Balkonkraftwerke, auch Stecker-Solaranlagen genannt, sind momentan sehr gefragt. Und das hat einen guten Grund, denn diese kleinen Kraftwerke können ganz bequem auf Deinem Balkon installiert werden und generieren Strom für Deinen direkten Verbrauch. Warum das immer mehr Leute interessiert? Zum einen kann ein Balkonkraftwerk Deine Stromkosten nachhaltig senken und zum anderen bist Du unabhängiger von Strompreisschwankungen. Falls Du vor technischen oder rechtlichen Anforderungen zurückschrecken solltest, können wir Dich beruhigen: diese sind für die Aufstellung und Betrieb von Balkonkraftwerken gering. Und das gilt nicht nur für Eigenheimbesitzer:innen, sondern auch für Mieter:innen.

Aufbau eines Balkonkraftwerks

Balkonkraftwerke arbeiten in der Regel mit einer Spannung von 230 Volt, die in deutschen Haushalten als Standard gegeben ist. Die kleinste Variante eines Balkonkraftwerks besteht lediglich aus wenigen Komponenten.

  • Solarmodul
  • Wechselrichter
  • Verbindungskabel
  • Einspeisesteckdose

Sobald diese drei Elemente miteinander verbunden sind und Sonneneinstrahlung auf das Solarmodul trifft, erzeugt Dein Kraftwerk Strom. Der Wechselrichter wandelt dabei den Gleichstrom in Wechselstrom um. Die Stromausbeute ist natürlich sehr stark von der Ausrichtung Deines Balkons abhängig. Als Hausbesitzer hast Du zusätzlich zum Balkon die Möglichkeit, das kleine Kraftwerk an eine Fassade oder auf ein Vordach zu montieren. Liegt Dein Balkon den ganzen Tag im Schatten, solltest Du eine Anschaffung noch einmal überdenken. Optimal ist eine Südausrichtung der Module ohne Verschattung und mit einer Neigung von 30°- 40°. Als Verbindung vom Wechselrichter zum Stromnetz solltest Du eine fest installierte Wandsteckdose und keine Verteilersteckdose benutzen. Es eignen sich Wieland-Einspeisesteckdosen oder Schuko-Stecker. Die Einspeisesteckdose muss in jedem Fall durch einen Sicherungsautomaten abgesichert werden.

Wie dimensioniere ich mein Balkonkraftwerk?

Die gesetzlichen Vorgaben besagen, dass die maximale Leistung eines Balkonkraftwerks 600 Watt nicht überschreiten darf. Möchtest Du ein leistungsstärkeres Kraftwerk betreiben, musst Du Dir dafür Genehmigungen einholen. Allerdings beziehen sich diese 600 Watt auf die Leistung der Module unter optimalen Bedingungen. Das heißt, wie oben bereits erwähnt, bei einer Südausrichtung ohne Verschattung und einer Neigung von 30° - 40°. Weiter bedeutet dies, dass Dein Balkonkraftwerk sehr wohl in der Lage sein darf, mehr Strom als 600 Watt zu produzieren, da die optimalen Bedingungen nur in den seltensten Fällen gegeben sind. Andernfalls gibt es auch Wechselrichter mit Limitierung auf 600 Watt, sodass Du Dir diesbezüglich keine Sorgen machen musst, eine gesetzliche Grenze zu überschreiten.

Die geringen rechtlichen Anforderungen machen Balkonkraftwerke sehr attraktiv

Balkonkraftwerke gelten als Plug-in-Anlage. Das heißt, dass das Solarmodul direkt mit dem Wechselrichter verbunden ist, von wo aus ein Kabel mit dem Stecker herausführt. Sie sind also Miniphotovoltaikanlagen, die schnell und einfach an eine Steckdose angeschlossen werden können. Die erzeugte Energie kann dann direkt in den eigenen Stromkreislauf eingespeist werden. Bei Plug-in-Anlagen im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen entfallen Genehmigungsverfahren vollständig. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Du Dein Balkonkraftwerk nicht bei Deinem zuständigen Netzbetreiber anmelden musst. Das ist auch bei einer Plug-in-Anlage Pflicht. Aber keine Sorge, diese Anmeldung ist sehr unkompliziert und läuft über ein Formular, das du auf Nachfrage erhältst. Neben der Anmeldung ist eine Registrierung im Markenstammregister der Bundesnetzagentur vorgeschrieben. Diese ist kostenfrei und sollte spätestens einen Monat nach der ersten Inbetriebnahme erfolgen. In der Regel gelten Balkonkraftwerke aufgrund ihrer kompakten Bauweise als Sichtschutz. Sofern Dein Vermieter also keine Regelungen zum Anbringen von Gegenständen am Balkon im Mietvertrag festgehalten hat und die Montage nicht außerhalb des Balkons erfolgen soll, benötigt es normalerweise keine Zustimmung Deines Vermieters. Dies kann sich unter Umständen von Fall zu Fall unterscheiden, gehe hier also lieber noch einmal sicher. Merke Dir: Solange Deine Anlage die 600W-Grenze nicht überschreitet, gibt es keine weiteren formellen Bedingungen. Und Du musst auch kein Elektriker sein, um Dein Balkonkraftwerk zu installieren, die Montage ist auch als Laie gut machbar.

Solarmodul wird von zwei Personen an die Balkonfassade angebracht

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk für mich?

Hast Du Dauerverbraucher am Netz, die tagsüber Energie benötigen? Dann kann sich ein Balkonkraftwerk schnell rentieren. Wenn Du zum Zeitpunkt der Energieerzeugung Strom benötigst (z.B. für jegliche Home Office Geräte), liefert Dir ein Balkonkraftwerk zuverlässig Strom. Bedenke, dass der Strom nicht gespeichert und später genutzt werden kann, er ist für den direkten Verbrauch gedacht. Hast Du noch weitere Fragen zum Balkonkraftwerk oder bist Dir unsicher, ob sich ein Kauf für Dich lohnt? Dann beraten wir Dich natürlich gern telefonisch. Alternativ kannst Du uns auch eine Mail schicken.